Medizin in Deutschland studieren

Auskultation des Herzens leicht gemacht

Ich habe Dir angekündigt, Dir die Grundlagen der Herzauskultation zu erklären, damit Du im Medizinstudium auch mit Wissen punkten kannst. Hier ist also ein einfacher Leitfaden, um mit dem Stethoskop die verschiedenen Herzklappen zu hören und mögliche Besonderheiten zu erkennen.

Grundlagen des Stethoskops: Dein Herzliches Werkzeug

Bevor wir starten, stelle sicher, dass Du ein gutes Stethoskop hast. Ein hochwertiges Modell mit einem Membran- und Trichteraufsatz ist perfekt für die Auskultation des Herzens.

Anatomische Landmarken: Wo das Herz schlägt

Um die verschiedenen Herzklappen zu hören, musst Du wissen, wo sie sich befinden:

  • Aortenklappe: Rechte Brustseite im zweiten Interkostalraum neben dem Brustbein.
  • Lungenarterie: Linke Brustseite im zweiten Interkostalraum.
  • Tricuspidalklappe: Linke untere Brustseite im vierten oder fünften Interkostalraum.
  • Mitralklappe: Linke Brustseite im fünften Interkostalraum an der mittelklavikulären Linie.

Aortenklappe: Der König der Klappen

Platziere das Stethoskop auf der rechten Brustseite im zweiten Interkostalraum. Hier kannst Du den kräftigen ersten Herzton (S1) und den zweiten Herzton (S2) hören. Bei einer Aortenklappenstenose könntest Du ein spitzes, raues Geräusch während der Systole wahrnehmen.

Lungenarterie: Links und leicht höher

Bewege das Stethoskop auf die linke Brustseite im zweiten Interkostalraum. Hier hörst Du den Klang der Lungenarterie. Ein gesundes Herz wird hier meist ohne besondere Auffälligkeiten klingen.

Tricuspidalklappe: Unten links am Herzen

Platziere das Stethoskop auf der linken unteren Brustseite im vierten oder fünften Interkostalraum. Hier kannst Du den ersten Herzton (S1) und den leiseren Klang der Tricuspidalklappe hören. Eine Trikuspidalklappeninsuffizienz könnte ein holosystolisches Geräusch verursachen.

Mitralklappe: Ein wenig zur Seite

Setze das Stethoskop auf der linken Brustseite im fünften Interkostalraum an der mittelklavikulären Linie. Hier hörst Du den kräftigen ersten Herzton (S1) und den kürzeren, höheren zweiten Herzton (S2). Eine Mitralklappeninsuffizienz könnte ebenfalls ein holosystolisches Geräusch erzeugen.

Praxis macht den Meister: Üben, Üben, Üben!

Nimm Dir Zeit, regelmäßig zu üben. Je öfter du auskultierst, desto vertrauter wirst Du mit den normalen Herzklängen und kannst Abweichungen leichter erkennen.

Mit diesen grundlegenden Schritten bist Du bestens gerüstet, um in die Auskultation des Herzens einzusteigen. Vergiss nicht, geduldig zu sein und immer Fragen zu stellen, wenn du unsicher bist. Deine zukünftigen Kolleginnen und Kollegen werden Dir sicher gern helfen.